Wie stottere ich?

  • Blockierungen
  • Silben- und Lautwiederholungen
  • Atemauffälligkeiten
  • Mitbewegungen

Wie erlebe ich Stottern?

  • Sprachlicher, persönlicher, sozialer Misserfolg mit Scham, Minderwertigkeits- und Versagensgefühlen

Woran hindert mich Stottern?

  • Selbstständigkeit
  • Kontakte herstellen
  • Freier handeln
  • So leben wie andere

Wo stottere ich?

  • beim Telefonieren
  • beim Einkaufen
  • bei Fremden
  • bei Autoritäten

Das schlimmste beim Stottern ist die Angst davor:

Flucht und Vermeidung
Erwartungsangst
Grübelzwänge
Psychosomatische Symptome

Was ist das ganzheitliche Stottertherapie?

Das Ganze ist nicht die Summe seiner Teile

In diesem Sinne heißt Ganzheitlichkeit: Wiederherstellung eines Ganzen, Vervollständigung

In der Regel erleben Sie als Stotternder ihr Stottern vielleicht als etwas, das sie beherrscht.

Jedoch, nicht irgendwelche unbegreiflichen Kräfte in mir und außerhalb meiner lassen mich stottern, sondern ICH stottere.

Diese spezifisch aufgebaute Therapie verlangt von Ihnen viel Motivation und Disziplin. Sie können erreichen, Ihr Sprechen grundlegend zu verändern und können sich damit, nahezu stotterfrei, neue Wege in vielen Lebenszusammenhängen erschließen. Ich arbeite mit einem Therapiekonzept, das sich aus der Stottertherapie von Wendlandt, dem weichem Stimmeinsatz, der Vokaldehnung, und dem Stufenmodell von Prüß ableitet. Sie werden die Bedeutung des Non-Avoidance-Konzepts (d.h. Stottern zeigen und nicht vermeiden auf dem Weg, es zu ändern zu modifizieren) erfahren. Übungen zur Selbstwahrnehmung werden Sie durch die Arbeit an Sprech- und Kommunikations-ängsten, in Entspannungsverfahren, in der Sprechmustervariation und im in-vivo-Training kennenlernen. Auf der Grundlage von Gestalttherapeutischen Methoden werden Sie im Verlauf der Therapie Selbsterfahrung zur Körperwahrnehmung, zu Angst und Vermeidung, in der Konfrontation mit dem eigenen sowie, in der Gruppentherapie, mit dem Stottern anderer Menschen und zur sozialen Kompetenz machen.

Was ist eine Sprechübungsbehandlung?

Stottern ist von der sprechbezogenen Symptomatik her eine Störung

  • des Stimmeinsatzes,
  • des Stimmflusses.

Gelingt es, die Stimme weich einzusetzen und sie dann zu halten, so ist das Sprechen störungsfrei.

„Fließt die Stimme, so fließt das Sprechen".

Dieses Therapiekonzept beinhaltet den Aufbau einer sicheren Sprechweise. Das geschieht dadurch, dass man stufenweise von einem Anfangs „unnatürlichen" Sprechen, das jedoch in schwierigen, angstbesetzten Sprechsituationen große Sicherheit gibt, allmählich zu einem „natürlichen" Sprechen kommt. Das erreichte Sprechmuster muss dabei auf der jeweiligen Stufe, in jeder Situation, konsequent eingehalten werden.

Welche Bedeutung haben Atem und Stimme?

Der Aufbau dieser neuen sicheren Sprechweise, hat das Erlernen einer physiologischen Atmung und einer Atemstütze zur Grundlage.

  • Übungen zum Stimmeinsatz
  • Übungen zum Stimmfluss
  • Gedehntes, verlangsamtes Sprechen
  • Übungen zur Sprechmelodie (Prosodie)
  • Strukturiertes Sprechen

Vokale sind Träger der Stimme und damit die Stütze des Sprechens. Das Hervorheben der Vokale geschieht durch deutliche Vokalisation (Aufbau einer ausdrucksvollen Stimme)

Übungen zu Selbstwahrnehmung werden mit technischen Hilfsmitteln unterstützt

  • Aufnahmen
  • Arbeit mit dem Diktiergerät

Die Umstrukturierung sozialer Verhaltensweisen geschieht zunächst beispielsweise durch Rollenspiele beim Üben von Veränderungsstrategien bei angst- und stotterauslösenden Interaktionssituationen (in-vivo-Training), um dann in reale Situationen transferiert zu werden.

Die engeren Bezugspersonen werden von Beginn an intensiv in die Therapie mit einbezogen. So können Sie im psycho-sozialen Kontext lernen, positive und negative Gefühle zu äußern, Forderungen zu stellen und Widerstand leisten oder aufgeben zu können. Der Aufbau und die Förderung des Selbstwertgefühls geschieht durch:

  • die Neubewertung des Stotterns und der eigenen Person
  • Thematisierung und Enttabuisierung
  • Aufbau einer Grundlegenden Akzeptanz

Selbsterfahrungsprozesse und eine stützende Therapie sollen Persönlichkeits-entfaltung, Eigen- und Sozialengagement fördern und Sie zu einer aktiven Lebens-gestaltung ermuntern. Eine umfassende Transferunterstützung und das Erlernen von Strategien zur Prophylaxe eines Rückschritts sollen Sie letztlich in Ihrer modifizierten Sprechweise fördern und stärken.

Die Stottertherapie erfolgt nach einer Verordnung durch Ihren Hausarzt und für ältere Kinder und Jugendliche durch den Haus- / Kinderarzt.